Gewandungstipps für Neueulen,
die bei Tanzauftritten und am Lagerleben teilnehmen möchten
Eva 24.08.2017
Bitte überlegt erst einmal, welche Zeit, welchen Stand und welche Gegend ihr darstellen möchtet. Für Lagerleben erlaubt ist das gesamte Mittelalter, die meisten Eulen sind im Hochmittelalter angesiedelt, so circa 12. - 14. Jahrhundert.
Für alle gilt: nur Naturmaterialien verwenden, fürs Untergewand Leinen, am besten ungebleicht, das gibt es beim Textil Müller, fürs Obergewand am besten Schafwolle, die läßt sich in vielen Farben färben, Seide nur für reiche Adelige und Bürger. Schaut mal auf die Seite von Naturtuche, dort könnt ihr euch ein Bild über die Möglichkeiten machen.
Schwarz bitte vermeiden, nur für Kleriker.
Zuckerlfarben bitte nicht.
Schuhe aus Leder, im Zweifelsfall braun, Holzschuhe (nicht zum Tanzen).
Hochmittelalter Gewandung für die Frau:
Unterkleid knöchellang und langärmelig aus Leinen (bei besonders empfindlicher Haut eventuell Baumwolle, es gibt auch ganz feines Leinen)
Kleid, Cotte, Bliaud aus einfärbigem Wollstoff in Köperbindung mindestens knöchellang, besser boden- oder überbodenlang, das bedeutet vorne etwa 20 cm länger als bis zum Boden, hinten gut 40 cm länger als bis zum Boden. Keine Spitzen, bei Borten und Stickerei laßt euch gut beraten! Ärmel eher eng, wenn weit, dann so weit, dass man sie hinten zusammenbinden kann.
Gürtel aus Leder oder aus brettchengewebter Borte. Mit dem Gürtel kann frau die Überlänge des Kleides auf verschiedene Art und Weise hochstecken.
Kleiner Beutel aus Stoff, an den Gürtel zu hängen bei Bedarf. Bitte keine große Gürteltasche!
ev. Surcot (Überkleid), aus Wolle, eventuell mit Pelz gefüttert.
Umhang, Mantel, Cuculle, Tuch... aus Wollstoff oder Loden.
Kopfbedeckung: Gebende, Schleier, Haube, Kopftuch, Haarnetz, Strohhut, Schapel. Blumenkranz nur für ganz junge Mädels. Frauengugel vorne zu knöpfen.
Strümpfe genäht aus Wolle, Seide oder Leinen mit Ledergürtel oder brettchengewebter Borte unter dem Knie befestigen, eventuell nadelgebunden.
Socken nadelgebunden. Stricken wurde in Europa erst Ende 14. Jh. bekannt.
Stoffbedearf für ein überbodenlanges Kleid 3,5 – 4 m
Unterkleid ca. 2 – 2,5 m
Umhang ¾ Kreis ca. 5 m
Strümpfe 1 – 1,5 m
Hochmittelalter Gewandung für den Mann:
Unterhemd aus Leinen oberschenkellang
Bruche oder sonst. Unterhose aus Leinen
Beinlinge aus Wolle oder Leinen, mit Nestelbändern an einem Gürtel befestigt, z. B. am Bruchengürtel
Cotte oder Tunika oberschenkellang, knielang, wadenlang oder knöchellang
ev. Surcot
Gürtel aus Leder
Gürteltasche oder Beutel
Umhang aus Wollstoff oder Loden
Bundhaube aus Leinen
Gugel
ev. Hut
Strohhut
Schuhe oder Stiefel aus Leder, Holzschuhe
nadelgebundene Socken
Stoffgeschäfte Wien- Umgebung:
Textil Müller Kritzendorf, Durchstichstraße 2, gleich beim Bahnhof billig, sehr groß
Textil Müller 1060 Wien, Stumpergasse billig, kleineres Geschäft
Komolka Mariahilferstraße 58
Conquero Stoffe 1060 Wien, Neulerchenfelderstraße 65
Loden auch bei: Loden-Plankl, 1010 Wien, Michaelerplatz 6
Diverse links:
Codex Manesse http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpg848
Das Münchner Hochmittelalter http://www.monacensis.de
1347 Nürnberg im Spätmittelalter http://www.anno1347.beepworld.de
Flinkhand http://www.flinkhand.de
Reenactors http://www.reenactors.de
Rubia Wollfärberei http://www.rubia-pflanzenfaerberei.de
CP-Schuhe http://www.historische-schuhe.de
Bocksche Werkstatt http://www.bockscher-handwerksladen.com
Naturtuche http://www.naturtuche.de
für Frühmittelalter:
http://www.wilhaim.de/wp-content/uploads/2010/07/Kitguide-Ottonik-2010-1.pdf
P.S. Anmerkung für alle:
Bitte vermeidet: sichtbare Uhr, knallbunte Brille, Turnschuhe, Trinkhorn.
Bunte Haare bitte abdecken, auffällige Tätowierungen bitte abdecken.